
Erzählen lernen
Das freie mündliche Geschichtenerzählen ist eine uralte Kunstform. Es ermöglicht die Begegnung verschiedener Kulturen, verbindet Generationen, wirkt identitätsstiftend und unterstützt die Entwicklungs- und Sprachförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Seit 2016 listet die UNESCO das als „Urform der Künste“ bezeichnete Geschichtenerzählen als Weltkulturerbe.
Dennoch wird uns heute selten bewusst, wie groß das Potenzial der Erzählkunst tatsächlich ist.
Sprache ist ein mächtiges Instrument. Sprache kann eine Gesellschaft zerstören oder transformieren, kann Weltbilder verengen oder weiten.
Indem du Erzählen lernst, verbindest du dich sowohl mit den Wurzeln als auch mit dem Potenzial der menschlichen Zivilisation, die sich in einem fundamentalen Wandel befindet.
Basiskurs, 3 Tage, outdoor
Neben methodischen Grundlagen des Erzählens entdeckst du erste Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung und Ausdruck. Durch das Leben am Feuer und in Gemeinschaft erhältst du einen intuitiven Zugang zu einer der ältesten Künste der Menschheit.
Ausbildung, 1 Jahr, outdoor
Einjährige, zertifizierte Erzählausbildung (Outdoor). Schwerpunkt: Erzählen in Zeiten des Wandels. 30 Seminartage an 7 Modulen im Schwarzwald. Begleitete Gestaltung eines persönlichen Lernpfades, mehrere Projekte, Hospitation und eigene Auftritte, gleichbleibende Lerngruppe.
Zukunftsworkshop, 5 Tage, in-/outdoor
Die Krisen der Gegenwart zeigen uns, wie wichtig es ist, die Zukunft zu gestalten. Was sind die „Baustoffe“ unserer Zukunft? Was macht uns neugierig, mutig und resilient? Welche Kraft bewegt uns zum Handeln? Eine Entdeckungsreise in die Zukunft unserer Träume, mit einem Brückenschlag zurück in die Gegenwart.
Erzählen in Zeiten des Wandels
Wir setzen uns dafür ein, die uralte Kulturtechnik des freien mündlichen Erzählens wieder in der Gesellschaft zu verbreiten.
Dazu sammeln und erzählen wir Geschichten aus verschiedensten Kulturen, die auf nachhaltigen Denk- und Lebensweisen basieren. Dabei suchen wir je eigene, der lokalen Kultur angemessene Wege, die wechselseitigen Beziehungen zwischen Menschen, Orten und Narrativen zu gestalten. Durch angewandte Erzählkunst unterstützen wir Menschen, in ihren Umfeldern Verbundenheit und Kreativität wachzurufen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Form des Engagements zur Lösung der großen Fragen des 21. Jahrhunderts dringend benötigt wird.
Durch unsere Arbeit prägen wir das Selbstverständnis von Erzähler*innen Brücken zu bauen und Menschen miteinander und mit ihrem natürlichen Umfeld zu verbinden. Mut zum Aufbruch, Umgang mit Ungewissheit und eine tiefe Verbundenheit mit der inneren und äußeren Natur helfen uns dabei, die Welt, in der wir leben, zu gestalten.
Geschichten sind das Medium, mit dem Erzähler*innen universelle und zeitlose Werte transportieren. Geschichten sind immateriell, niemand kann sie besitzen. Sie entfalten ihre Weisheit nur dann, wenn wir sie weitererzählen. Das ist der Moment, in dem wir erleben dürfen, wie durch Teilen Verbundenheit entsteht.
Geschichtenblog
Wir setzen uns intensiv und kritisch mit Geschichten, Narrativen und Erzählkunst im Kontext verschiedener gesellschaftlicher Themenfelder auseinander. Dazu veröffentlichen wir regelmäßig Beiträge über unsere Recherchen und Projekte, führen Interviews und laden Gastautor*innen dazu ein, sich mit ihren Themen einzubringen.

Wahrheit ist wilder als Fakten
Mythen können Orientierung bieten, Widersprüche integrieren und auflösen und die Grenzen menschlicher Sprache überschreiten. Das ist sicher mehr als beeindruckend, aber nun kommen wir mal zum Punkt: Wie nähern wir uns denn als Erzähler*innen diesen Geschichten an?

Die Grammatik des Belebten
Wie wir’s auch drehen und wenden: Immer steht der Mensch selbst im Zentrum aller Überlegungen. Wenn wir Mythen erzählen wollen, reicht das nicht. Dann müssen wir unsere eigene Perspektive verlassen und wahrnehmen können, dass die Welt über Ausdrucksvermögen verfügt.

Die Doppelnatur
Wenn wir uns ein tieferes Verständnis davon erarbeiten wollen, welche Art von Geschichten die Mythen eigentlich sind, finden wir in der klassischen indischen Philosophie erstaunlich treffende Antworten – sogar auf Fragen, auf die wir womöglich gar nicht gekommen wären…

Die großen Unbekannten
Die Theorie der „Archetypen“ des Psychologen C. G. Jung wird oft zitiert und selten verstanden. Wer sind die großen Unbekannten, die ein heimliches Leben in den Begleitbüchern von Tarotkarten fristen? Warum sind sie so wichtig für das Verständnis von Mythen?

Die Weitgereisten
Mitten im Zeitalter von Imperialismus und Kolonialismus gelang dem Ethnologen Adolf Bastian eine Entdeckung von großer Tragweite: In den Mythen verschiedenster Kulturen und Zeitalter entdeckte er erstaunliche Gemeinsamkeiten, die er als „Elementargedanken“ bezeichnete.

Die ewigen Lügengeschichten
Dass wir in der modernen Gesellschaft keine Mythen mehr haben, weil wir uns von der Vernunft leiten lassen, ist eine fixe Idee, die selbst zum Mythos geworden ist: Sie entspricht zwar nicht den Tatsachen, aber sie wirkt und die moderne Gesellschaft glaubt daran.